Betriebsratsarbeit unter Veränderungsdruck – Die Rolle von Expertenwissen und von Beratungsinstitutionen für Betriebsräte und Gewerkschaften

Projektbeschreibung

Neuartige Unternehmensstrategien erfordern von den betrieblichen Vertretungsorganen der Arbeitnehmer einen veränderten Zugriff auf interne und externe Expertise. Ausgehend von den damit zusammenhängenden neuen Herausforderungen richtete sich das vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF München) durchgeführte Forschungsprojekt darauf, einen Überblick über aktuelle Tendenzen der Einbeziehung von Expertenwissen durch die Betriebsräte zu gewinnen, zu klären, wie sich die Mobilisierung von Expertise innerhalb und außerhalb der Betriebsratsgremien vollzieht und welche Rückwirkungen sich daraus für ihre Handlungsvoraussetzungen und ihre Strategiefähigkeit sowie für die Gewerkschaften ergeben.

Ein wesentliches Ergebnis der Studie ist, daß die Erschließung von Expertenwissen in Form einer verstärkten und systematischen Beteiligung der Beschäftigten gegenwärtig ein deutlich zunehmndes Gewicht erhält. Die Erhebungen zeigen, daß durch eine aktive betriebliche Beteiligungsorientierung seit Mitte der 90er Jahre eine grundlegende Neuorientierung gegenüber nahezu 40 Jahren „beteiligungsloser“ Betriebsratspolitik eingeleitet wurde. Diese Entwicklung eröffnet für viele Betriebsräte und Beschäftigte neue Wege zur Erschließung von fachlichem und überfachlichem Know-how. Damit gehen auch Veränderungen in den Anforderungen und im Bedarf an Qualifizierung sowie an externer Beratung einher, woraus nachhaltige Effekte für die Orgnisation und Orientierung der Betriebsratsarbeit selbst resultieren. Darauf bezogen werden Vorschläge und Handlungshilfen für funktionierende Prozesse der Erschließung von Expertise und Beratung in den betrieblichen und ürbetrieblichen Interessenvertretungsinstitutionen vorgestellt.

ProjektbearbeiterInnen

Projektlaufzeit

12/1998 bis 09/2000

Projektförderung

gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung