Die digitale Transformation im Büro – Künstliche Intelligenz und der Wandel von Angestelltenarbeit

Projektbeschreibung

Ausgangslage und Hintergrund

Die digitale Transformation hat auch die Welt der Büros und der Angestelltenarbeit erreicht. Gerade hier erweisen sich aktuell neue Verfahren der „Künstlichen Intelligenz“ (KI) – Stichwort: „maschinelles Lernen“ – als strategischer Trend. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der Entwicklung neuer Produkte und datenbasierter Geschäftsmodelle (z.B. im Kontext hochautomatisierten Fahrens) über die Reorganisation der Arbeitsprozesse in den „Back-Offices“ moderner Unternehmen bis hin zur Neugestaltung der Kundenschnittstelle (Chatbots). Die Folgen dieser Dynamik für die Entwicklung von Arbeit sind keinesfalls technisch determiniert. Offen ist, ob mit KI die bekannten Muster der Rationalisierung von Arbeit nun auch in neuer Qualität auf die „indirekten Bereiche“ übertragen werden; oder ob mit KI die Handlungsfähigkeit der Beschäftigten gesteigert werden kann und die Angestelltenbereiche neue Bedeutung in der digitalen Arbeitswelt der Zukunft gewinnen können.

 

Fragestellung

Im Zusammenhang mit der digitalen Transformation ist seit 10 Jahren eine Wiederkehr der Automatisierungsdebatte zu beobachten. Diese beschäftigt sich hauptsächlich mit quantitativen Aspekten wie den Beschäftigungseffekten, während qualitative Aspekte des Wandels von Arbeit unterbelichtet bleiben und es kaum empirisch fundierte Forschung zur Rolle von KI in den indirekten Bereichen und der Welt der Büros gibt. Ziel des Forschungsvorhabens ist deshalb eine explorative Bestandsaufnahme zur Nutzung von KI in der modernen Angestelltenarbeit und eine Abschätzung der damit verbundenen Folgen für die Beschäftigten. Es geht darum, die Chancen und Risiken in dieser Entwicklung differenziert zu analysieren und Ansatzpunkte für eine nachhaltige Gestaltung der digitalen Transformation in den Büros zu entwickeln. Zentrale Analyseebenen sind:

  • Entwicklung und Implementierung von KI-Lösungen,
  • Geschäftsmodelle und Unternehmensstrategien,
  • Arbeitsorganisation und Arbeitsprozesse,
  • Entwicklung von Qualifikationsanforderungen und Tätigkeitsprofilen,
  • Subjektperspektive der Beschäftigten,
  • Herausforderungen für Betriebsrat und Mitbestimmung.

So soll eine ganzheitliche Perspektive auf die Veränderung von Angestelltenarbeit im Büro durch die digitale Transformation gewährleistet werden.

 

Untersuchungsmethoden

Den Schwerpunkt der qualitativen Studie bilden vier Intensivfallstudien in Vorreiter-Unternehmen der deutschen Wirtschaft. Die Untersuchungsbereiche reichen von der Metall- und Elektro-Industrie über das Feld der Banken und Versicherungen bis hin zur IT/TK-Branche. Einen wichtigen Schwerpunkt der Fallstudien bilden Interviews mit den betroffenen Beschäftigten. Reflektiert wird dabei sowohl die Perspektive der AnwenderInnen als auch die der EntwicklerInnen von KI. Um der Breite des Feldes gerecht zu werden, werden die Untersuchungsfälle durch acht explorative Kurzfallstudien flankiert.

ProjektbearbeiterInnen

Projektlaufzeit

11/2020 bis 10/2022

Projektförderung

Gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung