Int-Kult – Entwicklungswege zur internationalisierten Unternehmenskultur

Projektbeschreibung

Ausgangssituation und Zielsetzung des Verbundvorhabens „Internationalisierte Unternehmenskultur“

Von der Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen, verstärken kleine und mittlere Unternehmen (KMU) den Kontakt mit ausländischen Kunden, erhöhen den direkten Export, betreiben Kooperationen mit in- und ausländischen Partnern und unterhalten eigene Vertriebsniederlassungen oder Produktionsstätten im Ausland. Viele international aktive KMU befinden sich bereits in einer Phase, in der sie nicht nur die ersten erfolgreichen Aktivitäten weiter verfolgen, sondern auch komplexere Schritte der Internationalisierung vornehmen müssen.

Aufgrund der Rahmenbedingungen in der globalisierten Wirtschaft und der daraus resultierenden steigenden Zahl internationaler Kooperationen und Kontakte wirken kulturbedingte Faktoren von Arbeit heute stärker als früher auf KMU ein. Das Verbundvorhaben setzt bei den widersprüchlichen Arbeitskulturen an, die innerhalb der international aktiven KMU nebeneinander existieren: die regionalspezifisch inlandsorientierte und die international kulturübergreifende Arbeitskultur.

Das Aufeinanderprallen der beiden widersprüchlichen Arbeitskulturen in KMU führt zu erheblichen Konflikten und neuen Konkurrenzlinien:

  • Die regionalspezifisch inlandsorientierte Arbeitskultur ist geprägt von einem großen Beharrungsvermögen gegenüber Veränderungen, die zu Erweiterungen des Aktionsradius der Beschäftigten und zur Konfrontation mit anderen Arbeitskulturen und -traditionen führen. Diese Arbeitskultur findet sich in allen Funktionsbereichen der Unternehmen und ist nicht auf eine bestimmte Fachkräftegruppe oder Hierarchiestufe beschränkt.
  • Die international orientierte Arbeitskultur zeichnet sich durch länderübergreifendes interkulturelles Denken und Handeln aus. Diese Arbeitskultur ist besonders bei den Beschäftigten anzutreffen, die sich an den Außenschnittstellen der Unternehmen und den Verbindungsstellen zum internationalen Markt befinden. Ihr Aktionsradius hat sich meist naturwüchsig internationalisiert und sie haben ein international aufgeschlossenes Selbstverständnis entwickelt.

Die Widersprüchlichkeit der Arbeitskulturen wirkt sich blockierend auf die notwendigen internen Arbeitsprozesse aus und entfaltet mit zunehmender Internationalisierung eine immer störendere Wirkung.

Die Unternehmen stehen vor der schwierigen Aufgabe, die Harmonisierung der unterschiedlichen Arbeitskulturen zu erreichen und eine neue international ausgerichtete, krisenresistente Unternehmenskultur zu entwickeln.

Im Rahmen des Verbundvorhabens sollen KMU-spezifische internationale Unternehmensleitbilder mit regionalem Bezug entwickelt und in praktische Lösungen zur internationalisierten Unternehmenskultur umgesetzt werden. Damit sollen die Beziehungen zwischen den Beschäftigten, ihren internationalen Arbeitsaufgaben und dem kulturell geprägten Umfeld über einen gesteuerten Prozess der Bewusstseinsbildung in der gesamten Belegschaft verankert werden.

Projektschritte

  • Analyse der inlandsorientierten Arbeitskultur. Aus der bisherigen inlandsorientierten Arbeitskultur sind die Bestandteile herauszuarbeiten, die weiterhin von hoher Bedeutung und daher aufrecht zu erhalten sind (z.B. die aktive Einbindung in das regionale Umfeld, der verantwortungsvolle Umgang mit Re-ssourcen u.ä.).
  • Bewertung der Blockaden. Des Weiteren sind diejenigen Bestandteile der alten Arbeitskultur zu identifizieren und abzubauen, die sich hemmend auf die internationale Unternehmensentwicklung auswirken (z.B. stark weisungsgebundenes Arbeitshandeln, restriktiver Umgang mit den Qualifikationspotenzialen der Beschäftigten u.ä.).
  • Entwicklung der international ausgerichteten Arbeitskultur.
    Schließlich ist ein dem jeweiligen Internationalisierungsgrad des Unternehmens entsprechendes international orientiertes Unternehmensleitbild zu entwickeln, das die kulturprägenden Kernfaktoren aufgreift, und dies ist sukzessive an die Belegschaft zu vermitteln.

Partner

Rohde & Schwarz GmbH & Co KG, Teisnach

Sitec Industríetechnologie GmbH, Chemnitz

ConMoto Unternehmensberatung GmbH, München

 

ProjektbearbeiterInnen

Projektlaufzeit

04/2005 bis 03/2007

Projektförderung

Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenkonzept "Innovative Arbeitsgestaltung - Zukunft der Arbeit" und betreut vom Projektträger DLR - Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen