RAKOON – Fortschritt durch aktive Kollaboration in offenen Organisationen – Lebensphasen-adäquates Kompetenzmanagement

Projektbeschreibung

Betriebliches Kompetenzmanagement im demografischen Wandel

Aus den Wechselwirkungen von demografischem Wandel und moderner Arbeitswelt entstehen bereits jetzt anspruchsvolle Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft, die sich mittelfristig verschärfen werden. In jedem Unternehmen treten die Herausforderungen der demografischen Entwicklung, des technologischen und strukturellen Wandels in speziellen Konstellationen auf. Ein entscheidender Lösungsansatz dafür wird in der wissensbasierten Entwicklung, wirtschaftlichen Erprobung und Verbreitung betrieblicher Maßnahmen zur Entwicklung und besseren Nutzung von Kompetenzen der gesamten Belegschaft durch neue Modelle der Arbeitsorganisation, neue Konzepte lebenslagenorientierter Personalpolitik und neue Strategien unternehmensspezifischen Kompetenzmanagements gesehen.
Ziel des Vorhabens ist es, mit der berufsbegleitenden, in den Arbeitsprozess integrierten und professionell unterstützten Kompetenzentwicklung Beschäftigte vom Einstieg ins Erwerbsleben bis zum Erreichen des Rentenalters leistungsfähig zu erhalten, so dass sie ihre Erwerbsarbeit in hoher Qualität ausüben. Gleichzeitig werden Unternehmen „demografiefest“ und können damit ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit sichern und ausbauen.

Offene Organisationsstrukturen fördern Kompetenz und Innovation

Die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Produkten und Innovationen sind für Unternehmen kaum planbar. Beschäftigte leben zunehmend individualisierte Lebensläufe mit unterschiedlichen Phasen und Bedürfnissen. Zudem müssen sich Unternehmen immer schneller anpassen, um mit flexiblen Strukturen sowohl sich dynamisch verändernden globalen Märkten als auch gestiegenen Gesellschaftsanforderungen zu begegnen.
Im Entwicklungsbereich dominieren weitgehend geschlossene Organisationsformen und standardisierte Prozesse. Angesichts aktueller Innovationsanforderungen stoßen die bislang vorherrschenden Produktentwicklungsprozesse an ihre Grenzen. Es stellt sich die Frage: Wie kann Kompetenz kontinuierlich zur Verfügung gestellt werden, wenn Projektmitarbeiter(innen) immer seltener den gesamten Prozess begleiten? Wie kann Erfahrungswissen ausscheidender Mitarbeiter(innen) im Unternehmen bewahrt werden? Wie können die Herausforderungen des demografischen Wandels bewältigt und die Chancen genutzt werden, die sich nicht nur auf die Rekrutierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschränken?

Das Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, ein Organisationsmodell mit Prozessen und Methoden zu entwickeln, das einen demografierobusten Produktentwicklungsprozess und eine effiziente Nutzung und Weiterentwicklung der Kompetenzen der Mitarbeiter(innen) ermöglicht. Das Leitbild ist die Idee einer „Offenen Organisation“. Diese berücksichtigt sowohl die dynamischen Randbedingungen der Unternehmen als auch die individuellen Bedürfnisse spezifischer Beschäftigtengruppen. Dabei werden jeweils benötigte Kompetenzen entlang des Produktentwicklungsprozesses erfasst, virtuell abgebildet und mit den verfügbaren Kompetenzen und Bedürfnissen der wechselnden Mitarbeiter(innen) kontinuierlich abgeglichen. Das Teilvorhaben des ISF München bezieht sich dabei im Schwerpunkt auf die Bedeutung erfahrungsgeleiteter Kompetenzen für ein innovatives, demografiesensibles Kompetenzmanagement in Open Organisations.

Wissenschaftliche Partner

  • Technische Universität München: Lehrstuhl für Produktentwicklung (Koordination)
  • Universität Hohenheim: Lehrstuhl für Soziologie
  • Ludwigs-Maximilians-Universität München: Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik, Erziehungs- und Sozialisationsforschung

Unternehmenspartner:

  • CAS Software AG, Karlsruhe
  • kunst-stoff GmbH, Berlin

ProjektbearbeiterInnen

Projektlaufzeit

12/2013 bis 02/2017

Projektförderung

Das Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (Förderschwerpunkt „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“) und des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert. Betreut wird das Projekt vom Projektträger PTKA-PFT