SFB-A3 Grenzen der wissenschaftlich-technischen Beherrschung und „anderes Wissen“ – Umbrüche im gesellschaftlichen Umgang mit sinnlicher Erfahrung

Projektbeschreibung

Das Teilprojekt befasst sich mit der Frage, inwieweit im Prozess reflexiver Modernisierung neben wissenschaftlichem Wissen andere Formen von Wissen – und hier speziell das im praktischen Handeln gewonnene Erfahrungswissen – eine neue Bedeutung erhalten. Im Mittelpunkt stehen dabei Entwicklungen im Umgang mit Erfahrungswissen im Bereich von Arbeit, Technik und Ökonomie, da hier in der Ersten Moderne der Anspruch neuzeitlicher Wissenschaft auf praktische Nützlichkeit und das Programm der Verwissenschaftlichung der gesellschaftlichen Praxis paradigmatischen Ausdruck fanden. Nachdem in der ersten Phase des Projekts ein Wandel im Umgang mit Erfahrungswissen festgestellt wurde und in der zweiten Phase die Entstehung neuer Grenzziehungen innerhalb des Erfahrungswissens beschrieben worden sind, werden sich die Arbeiten in der dritten Projektphase auf die Folgen dieser Entwicklungen richten.

Diesen Folgen wird in zwei Forschungsschwerpunkten nachgegangen:

    • Quer zu unterschiedlichen Praxisfeldern soll auf einer theoretisch-konzeptuellen Ebene untersucht werden, inwieweit im Verständnis des Arbeitshandelns bisher Ausgegrenztes sowohl einbezogen als auch kategorial neu bestimmt wird und ob die soziologische Analyse dieser Veränderungen eine theoretisch-konzeptuelle Neubestimmung instrumentellen Handelns und seiner Abgrenzung gegenüber anderen Handlungsformen erfordert (Forschungsschwerpunkt I)

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  • Zum zweiten soll untersucht werden, in welcher Weise sich mit Veränderungen im Umgang mit Erfahrungswissen eine Auflösung und Verschiebung von Herrschaftsstrukturen verbindet (Forschungsschwerpunkt II).

Mit diesem Forschungsprogramm sollen für die Theorie der reflexiven Modernisierung Beiträge zur Rolle von Arbeit im Prozess der reflexiven Modernisierung (unter Bezug auf die Kategorie des Arbeitshandelns)und zum Formwandel von Herrschaft (unter Bezug auf die Organisation und Steuerung von Arbeit und die Entstehung neuer gesellschaftlicher Konfliktfelder) erzielt werden.

ProjektbearbeiterInnen

Projektlaufzeit

06/1999 bis 06/2009

Projektförderung

Projektträger: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst