SFB-C2 Umbruch des Systems industrieller Beziehungen

Projektbeschreibung

In allen westlichen Industrienationen mehren sich die Anzeichen, die auf eine allmähliche Auflösung von historisch gewachsenen Strukturen der industriellen Beziehungen hinweisen. Im Zentrum des Forschungsprojekts steht zunächst die Aufgabe, den Charakter und die Veränderung von Basisselbstverständlichkeiten genauer zu betimmen, die für die Ausformung des Systems industrieller Beziehungen in der Periode einfacher Modernisierung konstitutiv waren. Dazu zählen die betriebsförmige Organisation von Arbeit, die Verkopplung von betrieblicher und überbetrieblicher Vertretungsebene, die Institutionalisierung kollektiver Akteure sowie die Einbettung der industriellen Beziehungen untersucht:

(1) Über- und innerbetriebliche Normierungs- und Verhandlungspotentiale werden durch Auflösungstendenzen an den Außengrenzen von Betrieben und Unternehmen geschwächt.

(2) Die Verhandlungsmacht der innerbetrieblichen Interessenvertretungen der Arbeitskräfte wird durch die zunehmende Aufweichung der Binnengrenzen der Betriebe ausgehöhlt.

(3) Damit korrespondiert ein Bruch in den bisherigen Konstellationen der Kollektivakteure durch Verbandsflucht und Mitgliederschwund.

In einer längerfristigen Forschungsperspektive werden die (RE-)Aktionsweisen des Systems und seiner Akteure einbezogen. Dabei sind neue Muster kollektiver und individueller Interessenvertretung zu identifizieren, die als Ansätze einer reflexiven Moderne über die bisherigen Formen industrieller Beziehungen hinausweisen.

ProjektbearbeiterInnen

Projektlaufzeit

06/1999 bis 05/2005

Projektförderung

Projektträger: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst