VILinKRITIS – Virtual Innovation Labs und digitale Kollaborationsräume in der kritischen Infrastruktur

Projektbeschreibung

Motivation

Mittelständische Unternehmen im Bereich kritischer Infrastrukturen (KRITIS) stehen bei der digitalen Transformation vor besonderen Herausforderungen, u.a. durch die NIS-2-Richtlinie der EU, die ein Risikomanagement im Bereich Cybersecurity vorschreibt. Dieser international hochregulierte Bereich, zu dem u.a. Energie- und Wasserversorger gehören, agiert traditionell zögerlich. Zugleich wird aufgrund des akuten Fachkräftemangels die Etablierung von cloudbasierten Lösungen, Cybersicherheit und datengesteuerten Geschäftsmodellen dringender. Immenses Potenzial birgt der wertschöpfende Einsatz der knappen Fachkräfte, die aufgrund mangelnder Virtualisierungslösungen nicht zielgerichtet eingebunden werden.

Ziele und Vorgehen

Ziel des Forschungsprojekts VILinKRITIS ist die Entwicklung eines „Virtual Innovation Labs“ (VIL) durch Innovationssprints aus dem agilen Management. Die Integration von VR- und AR-Technologien ermöglicht die Visualisierung von Ideen und Prototypen. Neben der Cybersecurity werden weitere KRITIS-spezifische Anforderungen exploriert und umgesetzt. Generative KI soll diesen Prozess unterstützen, indem sie die Ideengenerierung stützt und Feedback liefert. Die technischen Lösungen werden menschzentriert und partizipativ entwickelt, wobei ihre Auswirkungen auf Arbeitsprozesse sowie individuelle Akzeptanz erforscht werden.

Innovationen und Perspektiven

Durch VILinKRITIS wird die Effizienz und Effektivität von Transformations-Prozessen in der KRITIS auf europäischer Ebene verbessert. Perspektivisch werden datengesteuerte Geschäftsmodelle einbezogen und deren immenses Potenzial ausgeschöpft. Die Verbreitung der Projektergebnisse erfolgt auf europäischen Fachkonferenzen (z.B. CIPRE) und entsprechenden KRITIS-Clustern (z.B. ECSCI). Die angestrebte Kommerzialisierung des »Virtual Innovation Lab« wird die Erschließung neuer Märkte und Geschäftsfelder ermöglichen.

Aufgaben des ISF München

Das ISF generiert im Vorhaben für die Arbeitsforschung grundlegendes Wissen über digitale Räume des Arbeitens mit Blick auf Innovations- und Kollaborationsprozesse. Dazu werden betriebliche Anforderungen an ein virtuelles Kollaborationstool für Innovationssprints im KRITIS-Bereich analysiert und im Rahmen der Entwicklung des „Virtual Innovation Lab“ (VIL) umgesetzt. Das ISF unterstützt die Entwicklung v.a. hinsichtlich eines partizipativen und menschenzentrierten Technikentwicklungsansatzes. Im Rahmen der Validierung des VIL erhebt und analysiert das ISF qualitative Daten zu Arbeitshandeln und Innovationsprozessen in VR-Umgebungen, die in die weiteren Entwicklungsschritte eingehen. In der vom ISF verantworteten Wirkungsanalyse werden mit qualitativen und partizipativen Methoden die Auswirkungen von VR-gestützten kollaborativen Innovationsnetzwerken auf die Arbeitsbedingungen von KRITIS-Beschäftigten untersucht. Das ISF koordiniert zudem die Transferarbeiten (Veröffentlichungen und Tagungsbeiträge) des Verbunds und ist federführend beim Transfer im wissenschaftlichen Bereich.

Projektpartner
  • HIMA Paul Hildebrandt GmbH
  • Mesalogic GmbH
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
  • Institut für sozialwissenschaftliche Forschung e.V.

ProjektbearbeiterInnen

Projektlaufzeit

01/2025 bis 12/2027

Projektförderung

Das Verbundprojekt wird in der Fördermaßnahme „Gestaltung der Arbeit in europäischen Kollaborationsnetzwerken (EuKoNet)“ im Rahmen des ESF Plus-Programms „Zukunft der Arbeit“ als Teil des Fachprogramms „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Betreut wird das Projekt durch den Projektträger Karlsruhe (PTKA).