WAMo – Erfahrungsbasierte WissensArbeit in flexiblen Montagesystemen

Projektbeschreibung

Problemstellung

Zahlreiche am Standort Deutschland produzierende Betriebe durchlaufen gegenwärtig breit angelegte Reorganisationsprojekte. Die Erkenntnis, dass sich mit Insellösungen nur ein begrenztes Verbesserungspotenzial für die gesamte Produktion erreichen lässt, führt in letzter Zeit vermehrt zu einer Orientierung auf Ganzheitliche Produktionsysteme (GPS).

Neu an diesem Konzept sind drei zentrale Überlegungen:

  • Bündelung aufeinander abgestimmter Produktionsmethoden
  • Integration zu ganzheitlichen Systemen
  • Standardisierung und flächendeckende Realisierung

Überraschenderweise wird trotz der wachsenden Bedeutung ganzheitlicher Ansätze das Potenzial der Beschäftigten und ihres Erfahrungswissens noch nicht systematisch einbezogen. Dies gilt auch für den Montagebereich.

Steigende Anforderungen an eine kundenorientierte, flexible Montage können trotz zunehmender Standardisierung mit formalisierten, technikgesteuerten Lösungen allein nicht zufriedenstellend beantwortet werden. Vielmehr stoßen technisch ausgereifte Steuerungssysteme bei Abläufen jenseits des Normalbatriebs schnell an ihre Grenzen.

Zur Gewährleistung von Flexibilität ganzheitlicher Produktionssysteme erweisen sich menschliches Handeln und Erfahrungswissen als unverzichtbar.

Zielsetzung

Das Projekt WAMo zielt darauf, die vorherrschenden, stark technisch und organisatorisch zentrierten Ansätze von ganzheitlichen Produktionssystemen qualitativ um arbeitsorientierte Aspekte zu erweitern. Angestrebt wird die Entwicklung und Erprobung praxistauglicher Gestaltungsansätze zu einem erfahrungsbasierten Montageleitbild. Im zentrum stehen hier die Beschäftigten und ihr auf Erfahrung basierendes Montagewissen.

Erfahrungsbasierte WissensArbeit

Der Kunstbegriff der WissensArbeit steht für den untrennbaren Zusammenhang zwischen (Erfahrungs-)Wissen und (Montage-)Arbeit. Montagerelevantes Wissen ist zu erheblichen Teilen

  • im Rahmen konkreter Montagetätigkeiten entstanden,
  • im Laufe der Zeit zu breitem Erfahrungswissen über Produkte und Prozesse angewachsen,
  • stark an Personen gebunden und damit
  • nur begrenzt standardisierbar.

Projektstruktur

An dem Projekt sind vier Unternehmen beteiligt, die in ihren deutschen Werken Produkte und Komponenten für den nationalen und internationalen Markt montieren. Zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit beteiligen sie sich an der Entwicklung eines Montageleitbilds, das auf Erfahrungswissen setzt.

Aus den jeweils sehr spezifischen Betriebs- und Produktstrukturen leiten sich unterschiedliche Anforderungen an die Anpassung ihrer Montage ab. Entsprechend bearbeiten die Partner im Rahemn des Projekts schwerpunktmäßig bestimmte Themenfelder:

Die drei beteiligten Forschungs- und Beratungsinstitute bearbeiten Querschnittsthemen, die bei der Entwicklung des erfahrungsbasierten Montageleitbildes die Klammer für die vier betrieblichen Vorhaben bilden:

WAMo ist eines von sieben Projekten im Schwerpunkt „Kompetenz Montage: Global agieren, am Standort Deutschland montieren (KoMo)“. Ziel von KoMo ist die Entwicklung und Erprobung neuer Leitbilder zur Gestaltung von Montage, die geeignet sind, die Kernkompetenzen des Montagestandorts Deutschlands für das Agieren produzierender deutscher Unternehmen auf globalen Märkten zu stärken.

Die Schwesterprojekte sind:

ProjektbearbeiterInnen

Projektlaufzeit

01/2006 bis 06/2008

Projektförderung

Das Projekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung innerhalb des Rahmenkonzepts "Forschung für die Produktion von morgen" gefördert und vom Projektträger Forschungszentrum Karlsruhe (PTKA), Bereich Produktion und Fertigungstechnologien (PFT), betreut.